Margarita Karapanu, geboren 1946 in Athen als Tochter der Dramatikerin Margarita Limberaki; wuchs in Paris und Athen auf. Stets mit ihrer Mutter reisend, lernte sie Albert Camus, Jean-Paul Sartre und Jannis Ritsos kennen. In Athen studierte sie Philosophie; später Besuch der Filmhochschule in Paris. Nach dem Studium arbeitete sie als Kindergärtnerin in Athen. Seit den frühen 1970er Jahren lebte sie als freie Schriftstellerin abwechselnd auf der Insel Hydra und in Athen; sie starb am 2. 12. 2008 ebenda.
* 1946
† 2. Dezember 2008
von Alexis Eideneier
Essay
„(…) er würde ihr damals nicht wie ein Teufel erschienen seyn, wenn er ihr nicht, bei seiner ersten Erscheinung, wie ein Engel vorgekommen wäre.“ Ähnlich wie bei Kleist ist die Identifizierung eines Engels mit einem Teufel (beziehungsweise umgekehrt) auch das Grundthema der Autorin Margarita Karapanu. In drei Romanen, die als Selbstporträts angesehen werden dürfen, hat sie es behandelt und sich so mit dem Problem der multiplen Persönlichkeit auseinandergesetzt.
Diese Beschäftigung mit den Spezifika der menschlichen Persönlichkeit vollzieht sich in einem Spannungsverhältnis zwischen Detailrealismus und Phantastik. In Karapanus Erstlingswerk „Kassandra und der Wolf“ entfaltet sich das Zusammenspiel von Wirklichkeit und Phantasie in einem ausufernden Bilderreichtum. Karapanu schrieb das Werk über das kleine Mädchen Kassandra als ...